Ausgepackt, angesteckt und losgezockt: Nintendo NES Classic Mini – Testbericht/Review

Ausgepackt, angesteckt und losgezockt: Nintendo NES Classic Mini – Testbericht/Review

Ausverkauft! He? Ausverkauft! Wie bitte? AUSVERKAUFT! Am 11.11.2016 gab es die Neuauflage des NES von Nintendo als Mini-Version zu kaufen. Einige Elektronikfachgeschäfte hatten an diesem Tag ein paar Geräte auf Lager. Doch die waren, wie zuvor die Online-Reservierungen, im Nu vergriffen. Wie sieht es jetzt gut vier Wochen später aus? Eine Bestandsaufnahme und ein aktueller Testbericht.

Die Gerüchteküche brodelt

mini-nes-classic-foto0Im Jahr 1986 kam das original NES (Nintendo Entertainment System) auf den Markt. Da hätte vermutlich keiner gedacht, dass sich die Spielkonsole so großer Beliebtheit erfreuen wird. Selbst 30 Jahre später gibt es immer noch viele Anhänger des kleinen grauen Kastens. Wer kann Nintendo da den Sachzug verdenken, im Vorweihnachtsgeschäft das gleiche Spiel nochmal ablaufen zu lassen? Bereits Mitte des Jahres kündigte der Hersteller die Neuauflage der NES-Konsole im Mini-Format an. Es dauerte nicht lange und zack – alle Geräte waren auf einmal vergriffen. Wer keins reservieren konnte, hatte nur noch die Chance, ein Gerät beim lokalen Elektronikfachgeschäft zu ergattern. Oder horrende Preise bei ebay & Co. zu zahlen.

Etwaige Fragen, wie „Kann man das 2016er NES erweitern und mehr als nur die vorinstallierten Spiele zocken?“ oder „Plant Nintendo weitere Classics, wie beispielsweise das SNES oder den Gamecube?“ geistern seit Wochen durch die Reihen der Fans. Zwar gibt es schon etliche Tear Downs der Mini-Konsole, doch eine Möglichkeit der Erweiterung ist bislang nicht bekannt. Auch, ob es o.g. Nachfolgermodelle geben wird, bleibt offen.

Selbst auf die Frage, wann die nächste Charge der heiß begehrten Mini NES Classics nach Deutschland kommt, hält sich Nintendo bedeckt. Laut einschlägigen Game-Portalen, ist dem Hersteller die prekäre Situation durchaus bewusst. Schuld daran sind Lieferengpässe …

Wie vor 30 Jahren: Anstecken und losspielen

mini-nes-classic-foto1Es ist tatsächlich wie vor 30 Jahren. Okay, die NES-Konsole ist mehr um die Hälfte geschrumpft und die Bildschirmdiagonale hat hingegen zugenommen. Aber sonst hat sich nichts geändert. Glücklicherweise sind die Maße des Game-Pads gleich geblieben. Angeschlossen wird die Mini-Konsole mittels HDMI. Strom bekommt sie über ein 5 Volt Netzteil. Dieses liegt nicht bei. Stört aber auch nicht. Das USB-Kabel passt schließlich an jedes Smartphone-Netzteil.

Der Anschluß des Controllers ist nicht kompatibel zum originalen NES von 1986. Damit lässt sich erstmal nur der mitgelieferte Game-Controller verwenden. Aber Abhilfe ist bereits in Sicht. Mit diesem Adapter lassen sich die alten NES-Controller auch an dem neuen NES Classic betreiben. Apropos Zubehör. Wem die Kabellänge von 70 Zentimeter zu kurz ist, greift zu einem Verlängerungskabel von 3M oder nimmt das RetroPad von Orzly, um gut 1,80 Meter Spielraum zu haben.

mini-nes-classic-foto4Ist das Mini NES angeschlossen, begrüßt es uns mit einem Startbildschirm auf dem alle 30 Spiele angezeigt werden. Hier lassen sich die einzelnen Spiele starten, Einstellungen vornehmen (zum Beispiel die Bildschirm-Modi) oder die Spielstände laden. Einen Spielstand speichert man übrigens so, indem man während des Spiels auf die Reset-Taste drückt. Anschließend landet man wieder im Hauptmenü und kann dort den Spielfortschritt dem entsprechenden Spiel hinterlegen.

Alle 30 vorinstallierten Spiele auf dem Mini NES Classic im Überblick

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Fotogalerie Nintendo Mini NES Classic

Einfach anschließen. Das Mini NES Classic ist sofort spielbereit.

Einfach anschließen. Das Mini NES Classic ist sofort spielbereit.

Wie wär's mit einer Runde Kirby's Adventure?

Wie wär’s mit einer Runde Kirby’s Adventure?

Mini NES Classic: Vorderseite

Mini NES Classic: Vorderseite

Mini NES Classic: Rückseite

Mini NES Classic: Rückseite

Wenn ein Controller zu wenig ist. Über Adapter und mittels Drittanbieter lassen sich weitere Controller an das Mini NES Classic anschließen.

Wenn ein Controller zu wenig ist. Über Adapter und mittels Drittanbieter lassen sich weitere Controller an das Mini NES Classic anschließen.

 

Retrospaß: Mein Fazit nach vier Wochen

Die Idee, eine Neuauflage mit den Klassikern der NES-Konsole herauszubringen, finde ich erstmal gelungen. Die Hardware ist solide und kommt dem Original sehr nahe, was Haptik und die Druckpunkte beim Controller betreffen. In Punkto Software gibt es zwei Kritikpunkte. Die Spielauswahl ist okay, doch hätte ich mir mehr aktuellere Spiele gewünscht. Auf Pac Man, Donkey Kong und Galaga könnte ich verzichten, wenn es dafür mehr Super Mario Bros 3 oder Mega Man 2 geben würde. Der andere Punkt ist die Reaktionszeit bei einigen Spielen. Der integrierte Emulator hat nette Extrafunktionen spendiert bekommen, wie beispielsweise das Zwischenspeichern von Spielständen betrifft.

Allerdings kommt es mir häufig vor, dass die Spielfiguren etwas träge auf die Controllerbewegung reagieren. Einbildung? Nicht ganz. Im Beitrag von Golem hat man dieses Phänomen auch beobachtet und sogar nachgemessen. Bei einem direkter Vergleich mit dem originalen NES merkt man die minimalen Unterschiede ebenfalls (nur leicht). Worauf warten? Jetzt Nintendo Mini Classic Mini kaufen.

Fotos: Powerkonsolen.de