Angespielt: SAM’S JOURNEY für C64 – Testbericht/Review

Angespielt: SAM’S JOURNEY für C64 – Testbericht/Review

Aus der Softwareschmiede Knights of Bytes kommt ein neues Spiel für den Commodore 64. Richtig gehört, für den guten alten Brotkasten gibt’s immer noch Software. Dabei handelt es sich um ein farbenfrohes Jump’n Run Spiel, dass es als Download-, Cartridge- oder Diskettenversion zu kaufen gibt. Da bleibt einmal gar nichts anderes übrig als die Staubschicht vom C64 wegzupusten, den Competition Pro Joystick aus der Schublade zu holen und eine Runde Sam’s Journey zu daddeln.

Knights of Bytes: die Macher von Sam’s Journey

Spielmodul Sam's Journey in den C64 einstecken und losspielen (Foto: Powerkonsolen.de)

Spielmodul Sam’s Journey in den C64 einstecken und losspielen (Foto: Powerkonsolen.de)

Unter dem Namen Knights of Bytes veröffentlicht Chester Kollschen schon seit den 90er Jahren Software für den C64. Dazu zählen u.a. die Spiele Ice Guys, Bomb Mania und Metal Dust. Beim neuen Projekt Sam’s Journey sind Stefan Gutsch für Grafik und Alex Ney für Sounds dazugekommen. Die Entwicklung begann im Jahr 2015. Am 24.12.2017 erschien die offizielle Download-Version – als Weihnachtsgeschenk sozusagen.

Sam’s Journey: Download, Cartridge, Diskette

Auf der Seite von Protovision lassen sich drei unterschiedliche Versionen von Sam’s Journey bestellen. Die Download-Version kostet 19,99 Euro. Sie enthält eine Image-Datei (D64 und Gmod2) und eine Anleitung im PDF-Format. Die Disketten-Version bekommt man für 45,00 Euro schön verpackt in einer Pappbox mit Anleitung, Poster und Spielkarten. Für 10,00 Euro mehr gibt es anstelle der beiden 5,25 Zoll Disketten ein Spielmodul. Bei beiden Boxed-Versionen ist der Download des Spiels inklusive.

Spieletest: Sam’s Journey

Herrlich retro: Sam's Journey für den Brotkasten (Foto: Powerkonsolen.de)

Herrlich retro: Sam’s Journey für den Brotkasten (Foto: Powerkonsolen.de)

Um das Retro-Gefühl richtig genießen zu können, spielen wir die Cartridge-Verison auf einem originalen C64 und Röhrenmonitor. Das Spiel läd recht zügig und zeigt dann schon den animierten Startbildschirm von Sam’s Journey. Wir hatten etwas Mühe die einzelnen Bilder in Ruhe anzuschauen oder die Texte zu lesen. Denn die Übergänge laufen für unseren Geschmack etwas zu schnell ab. Aber hey, das Abenteuer geht ja gerade erst los. Startet man nun das Spiel mittels Feuerknopf am Joystick, erhält man die Auswahl zwischen drei Speicherplätzen. Das ist dann praktisch, wenn bis zu drei Spieler unabhängig von einander ihren Spielfortschritt abspeichern wollen. Nun folgt ein kleines Intro bei dem Sam vorgestellt wird. Anschließend „fällt“ regelrecht in das erste Level. Nur gut, dass da genug Wasser ist. Und nach einer weichen Landung öffnet Sam eine Tür und ist mittendrin im Traum- beziehungsweise Spielgeschehen.

C64-Neulinge werden vermutlich erstmal denken, dass die Grafik ganz okay sei: bunt, niedlich und retro. Im Vergleich zu früheren Jump’n Run Spielen merkt man dann aber recht schnell, wie hoch Sam’s Journey die Messlatte legt. Hintergründe, Gegner und Sam sind liebevoll animiert. Da ist alles stimmig. Aber es wird noch besser. Sam kann sich verwandeln und verschiedene Kostüme anziehen. Mit jeder Verwandlung erhält er neue Fähigkeiten. Die Idee ist nicht neu, schließlich gab es sowas schon früher. Kid Chameleon auf dem Sega Mega Drive wäre da ein Beispiel. Auch die zwischen jedem Level erscheinende Übersichtskarte erinnert uns doch stark an Nintendo’s Super Mario. Doch das mindert den Spielspaß keineswegs. Ganz im Gegenteil – man fühlt sich wohl in Sam’s (Traum-)Welt.

Alles was man für einen gemütlichen Spieleabend braucht (Foto: Powerkonsolen.de)

Alles was man für einen gemütlichen Spieleabend braucht (Foto: Powerkonsolen.de)

Die Steuerung der Spielfigur läuft in gewohnter Retro-Computer-Manier ab. Mit links, rechts, oben, unten bewegt sich Sam in die entsprechende Richtung. Mit schräg nach oben wird gesprungen und mit dem Feuerknopf wird der Säbel geschwungen – letzteres jedenfalls beim Piraten-Kostüm. Was gibt es noch zu sagen? Sound und Soundeffekte sind ebenfalls auf einem hohen Level. Klar hört es nach 8-Bit an, aber das passt ganz wunderbar zum Rest des Spiels. Schließlich ist es immer wieder überraschend, was man aus einem doch so betagten SID-Chip alles herauskitzeln kann.

Fazit: Sam’s Journey

Besonders gut gefallen uns Grafik und Sound – die sind modern und ganzheitlich umgesetzt. Zudem ist die Spielsteuerung kinderleicht. Dank einer superpraktischen Speicherfunktion sorgt Sam’s Journey für weniger Frust beim Spielen.

Nicht so gut gefällt uns eigentlich nur die Anmerkung mit dem Startbildschirm. Zudem hätten wir uns die Möglichkeit gewünscht, Soundeffekte und Hintergrundmelodie separat an- und auszuschalten. Das sind Punkte, die wir natürlich verschmerzen können.

Mit ruhigem Gewissen können wir sagen, dass Sam’s Journey zu den besten Jump’n Run Spielen für den Brotkasten zählt und in jede Spielesammlung gehört.

Ergänzung vom 27.08.2018: Dank der integrierten Speicherfunktion lässt sich das Spiel ohne Frustfaktor bis zum Ende spielen. Bei einem hohen und mal weniger hohen Schwierigkeitsgrad ist das auch notwendig. Wir brauchten von Anfang bis Ende circa 7 Stunden.

Der offizieller Trailer von Sam’s Journey

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Fotos/Video: Knights of Bytes, Powerkonsolen.de